Im Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), welches im Jahr 2013 gegründet wurde, steht mittlerweile eine herausragende wissenschaftliche Ausstattung für kollaborative FuE- Projekte im Maschinenbau zur Verfügung.
Am Standort Ilmenau wurden im Rahmen der ThZM Grundausstattung bislang Investitionen in einem Umfang von 1,4 Mio € - gefördert durch das TMWWDG - umgesetzt.
Bei seinem Besuch am 16. November 2015 an der TU Ilmenau verschaffte sich Herr Dr. Ebersold, Abteilungsleiter Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur im TMWWDG, einen Eindruck vom Arbeitsstand in den spezifischen ThZM-Arbeitsfeldern Fertigungstechnik, additive Fertigung sowie Lasermaterialbearbeitung.
Im Bereich der Fertigungstechnik wird unter Leitung von Herrn Prof. Jean-Pierre Bergmann z.B. an der Entwicklung neuer Verfahren zum Bearbeiten von Verbundbauweisen vor dem Hintergrund der Montage und des Einsatzes in einer industriellen Fertigung gearbeitet. So werden Prozesse über Robotersysteme entwickelt und qualifiziert, wie z.B. das Rührreibschweißen mit einem 500 kg Traglast-Roboter und das Laserstrahlschweißen mit einem hochdynamischen Scannersystem für hohe Leistungen.
In diesen Bereichen gehen die TUI und das ThZM mit der Gerätetechnik und den bereits akquirierten Vorhaben weit über die Grenzen des Standes der Wissenschaft hinaus und eröffnen somit völlig neue Forschungsfelder in der Produktionstechnik.
Im Rahmen der Investitionen im Arbeitsfeld Fertigungstechnik wurden zwei Schwerpunkte gelegt:
Zum einen erfolgte der Erwerb einer Laserstrahlquelle hoher Brillanz mit einer Leistung von 5 kW. Der Laserstrahl kann hier bis zu 75 µm focussiert werden, so dass eine hohe Präzision bei der Bearbeitung vorliegt. Dafür stehen auch Handhabungssysteme zur Verfügung, die eine 3D Bearbeitung ermöglichen. Als besondere Eigenschaft des Gesamtsystems wurde ein Scannersystem angeschafft, welches mit dem Industrieroboter verknüpft ist und somit eine Teilung der Gesamtbewegung erlaubt. Die getätigten Inverstitionen erlauben es, Konzepte der Strahlformung in Bezug auf das Laserstrahlschweißen für den Maschinenbau zu entwickeln und somit die Stärken der Thüringer Unternehmerlandschaft zu untersetzen.
Zum anderen erfolgten Investitionen in einem Anlagensystem zum 3D Rührreibschweißen mit Robotern. Diese Investition stellt zurzeit ein Alleinstellungsmerkmal dar. Die im Laufe des Prozesses auftretenden hohen Kräfte bedingen eine hohe Steifigkeit des Systems. Die hohe Spindeldrehzahl mit bis zu 14T Umdrehung pro Minute, stellt hier einen Ansatz, um Grenzen, aber auch Vorteile der Prozessentwicklung in Bezug auf die Reduzierung der Kräfte zu ermitteln.
Im Vorfeld der Einweihungsfeier tagten die Gremien des "Thüringer Zentrums für Maschinenbau2 (ThZM) - Kuratorium und Beirat -, um über die künftige Ausrichtung des Maschinenbauzentrums zu beraten. Gesprächsgrundlage für die Beiratssitzung bildete der vom Prorektor Wissenschaft der TU Ilmenau, Prof. Klaus Augsburg, vorgestellte Tätigkeitsbericht des Maschinenbauzentrums. Es wurden Strategien und Arbeitsschwerpunkte des ThZM diskutiert, die wesentlich der Umsetzung der Regionalen Strategien für Intelligente Spezialisierung Thüringens - RIS 3 - dienen sollen.